Entstauende Faszientechniken

Faszienverläufe, Lymphabflußbahnen und Kompression – Gemeinsamkeit sanfter Techniken für die Entstauung

Viele unterschiedliche Eventualitäten spielen bei der Entstehung von Schwellungen und Ödemen eine Rolle, wie ungünstige Erbanlagen, kardiologische oder angiologische Erkrankungen, Narben oder überstandene onkologische Erkrankungen.
Die Auswahl tauglicher physiotherapeutischer Techniken ist breit gefächert und erstreckt sich von der klassischen komplexen Entstauungstherapie bis hin zu der Möglichkeit, wohldosierte Faszientechniken zur Ödemreduktion zu nutzen.
Aber auch Kontraindikationen für den Einsatz der Maßnahmen aus dem Bereich entstauender Techniken sind zu diskutieren.

Inhalt:

Faszien haben 4 Grundaufgaben:

• Packaging (also Umhüllung, Strukturierung, sinnvolle Abgrenzung)
• Protection (Schutz z. B. durch sinnvolle Bewegungseinschränkung über Sehnen und Bänder)
• Passage (Faszien als funktionsbestimmende Gewebe-Leitschiene der Trias Arterie, Vene und Nerv - und damit des Lymphsystems)
• Posture (Faszien als haltungsprägender Faktor)

Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt bei der Befundung von bindegewebigen Restriktionen, die den Lymphabfluss behindern und deren Behandlung mittels sanfter funktioneller Faszientechniken.
Zweiter Schwerpunkt ist die daran angepasste Bandagierung und die dazugehörige Entstauungsgymnastik im Sinne der Muskel- und Gelenkspumpe. Die Techniken der manuellen Lymphdrainage werden angesprochen und exemplarisch durchgeführt, spielen aber eine untergeordnete Rolle.

Assessment Tools:

• Stemmer-Zeichen
• Umfangsmessung

Ziel:

Die Seminarteilnehmer*innen

• können ausgewählte Maßnahmen aus dem Bereich der entstauenden physiotherapeutischen Techniken durchführen sowie an pathologisch veränderte Strukturen anpassen.
• kennen Behandlungsmaßnahmen zur Optimierung der Entödematisierung von Strukturen bzw. zur Entwicklung, Wiedererlangung, Erhaltung sowie Förderung von Aktivitäten der individuellen Lebensgestaltung und
• wissen, wie sich diese Maßnahmen auf das Verhalten und Erleben auswirken können.

Methode:

• Theorievortrag und Präsentation
• praktische Übungseinheiten in Kleingruppen
• praktische Demonstration
• Diskussion, Austausch, Zeit für Fragen

Dieses Seminar ist stark auf die praktische Arbeit ausgerichtet, das Verhältnis Theorie zu Praxis beträgt etwa 40:60.